Schöne Wochenenden

Allen sonstigen Widrigkeiten zum Trotz habe ich in den letzten drei Wochen zwei sehr schöne Motorradintensive Wochenenden erlebt. Es fing damit an, daß ein erfreulich nah wohnender Twin 500 Fan beschloß Haus, Hof und Heuboden für ein Treffen zur Verfügung zu stellen. Gesagt getan, zu Pfingsten gab es das erste “Erdbeereifelpfingsttwintreffen” Die Runde war relativ überschaubar, in der Spitze so 15 Maschinen, davon etliche KLEs, eine GPZ, eine GPX, eine VN440 eine ER-5 sowie einige andere Motorradartige Gebilde (Transe, Dominator…. sowas halt)

Treffen

Ziel der Veranstaltung war (außer gutem Grillessen und gemütlichem Besammensein) natürlich das Fahren und hierbei besonders der Aspekt den z.T. recht weit angereisten Fahrern (Nürnberg, Würzburg, Aurich etc) die Schönheiten der Eifel nahe zu bringen. So gab es schon am Samstag die erste kleine Ausfahrt, einmal um den Rursee mit einem kurzen Abstecher auf die Ordensburg Vogelsang (ein Nazibau der erst seit Anfang des Jahres für die Öffentlichkeit zugänglich ist). Zum Kennenlernen schon sehr schön. Dannach haben sich dann Vier Unentwegte noch einmal auf den Weg gemacht um mit etwas höherem Tempo noch eine ganz kleine (60km) Runde zu drehen, nicht ohne die Anfahrt vom Rursee nach Schmidt und von Brück nach Nideggen. Auch das war sehr schön und die Eifel zeigte sich von ihrer besten Motorradseite. Abends wurde ausgiebigst gegrillt bevor die Zugereisten dann ihr Bett im Stroh erklommen.

Pfingstsonntag stand dann die “große” Ausfahrt an. Mit 15 Motorrädern nach Vianden in Luxemburg, ich gestehe freimütig, das Ziel war meine Idee. Um es kurz zu machen…es war toll. Die Truppe war äusserst diszipliniert, ich für meinen Teil hab zusammen mit dem Gastgeber das gemacht was ich am besten kann, vorne abgesichert und Kreuzungen blockiert (ja, ich weiß… juristisch fragwürdig)bis alle durch wahren um dann von hinten wieder nach Vorne zu fahren.

Die Strecke führte relativ straight nach St. Vith (BE) von dort nach Süden Richtung Luxemburg, wobei wir kurz vor der Grenze dann noch zu Belgischen Fritten einkehrten.

Panne

Panne!
Hinter der Grenze kehrten wir dann zu Luxemburgischen Benzin ein und dann war ich an der Reihe zu führen. Bis auf das Abfallen meiner Tachowelle kurz nach dem Tanken (von fachkundigen und hilfsbereiten Händen in nullkommanix gerichtet) hat auch das geklappt, ich hab den Weg gefunden und es dauerte nicht lang und wir waren wieder in meinem Lieblingstal, dem Tal der Our. Diesem folgten wir wie gesagt bei Vianden nahmen ein Eis oder vergleichbares zu uns um dann über Dasburg – Prüm – Heimbach wieder der Heimat zuzustreben, wo wir uns dann nach 350 Kilometern dem verdienten Grillfleisch und anderen narhaften Genüssen zuwandten.

Vianden (BE)

Es hört sich vielleicht kitschig an, aber ich hab mich gefühlt wie ein großer Junge, dem man sein Lieblingsspielzeug wieder gegeben hat. Motorradfahren an sich ist schon ein immenses und sinnliches Erlebnis. Allen Stinker- und Raservorwürfen zum Trotz kann man auf dem Motorrad seine Umwelt sehr intensiv wahrnehmen und so ist es einfach ein schönes Erlebnis in einer schönen Landschaft in angemesssener Art und Weise seinem Hobby zu fröhnen

Ein Kollege aus der Truppe hat eine kleine Vidokamera unter seinem KLE Scheinwerfer montiert und große Teile der Fahrt aufgenommen. Das ist sehr eindrucksvoll und auch die Landschaft kommt sehr schön dabei rüber. Ein Link zur “Low Bandwidth” Kurz-Version findet sich am Fuße des Artikels.

Letztes Wochenende dann gab es wieder ein Tour, diesmal “nur” zu dritt und auch “nur” zur Ahr, am Radioteleskop Effelsberg vorbei über Ahrbrück – Dernau – wieder Ahrbrück – Schuld – Bad Münstereifel – Satzvey – Firmenich, aber auch die fand sogar bei der mitgereisten Alpenländerin (und Asyl-Flachlandbewohnerin) großen Beifall.

Radioteleskop


Fazit: Die Eifel ist wie ein Geschenk für Motorradfahrer, schade nur, daß es so viele gibt die sorglos damit umgehen, die Kurven nur brauchen um dazwischen ordentlich Gas zu geben und das Image des Motorradfahrers nachhaltig beschädigen (ganz zu schweigen von Umwelt und Leitplanken) Gottseidank ist das aber nicht die Merheit. Es gibt Unmengen von friedliebenden Bikern welche Natur und andere Verkehrsteilnehmer respektieren und sich an der Schönheit der Landschaft erfreuen.