Seit 1986, also seit 22 Jahren (omg) arbeite ich jetzt “beim Fernsehen” und trotzdem ist der WDR für mich doch eine Ehrfurcht gebietende Institution, mehr als andere Öffentlich rechtliche Rundfunkanstalten (vielleicht abgesehen vom Rias, aber das ist ein anderes Kapitel und eine andere Beziehung) vielleicht noch vergleichbar mit dem ZDF. Der Westdeutsche Rundfunk, Köln. Werner Höfer hat da geraucht Sonntags Morgens, der siebte Sinn, die Sendung mit der Maus, der Spatz vom Wallrafplatz, Schimanski, Lindenstraße und, und, und… Dabei bin ich noch nicht einmal im Sendegebiet aufgewachsen. Der WDR ist der… na sagen wir ein Inbegriff für ARD.
Vor ziehmlich genau einem Jahr, habe ich das erste mal für den WDR gearbeitet, in Düsseldorf und seit dem immer wieder mal. Das war schön und macht Spaß. Gestern bin ich zum ersten mal in den Studios in Köln gewesen um mir das mal anzugucken, damit ich vielleicht auch in Köln mal einspringen kann wenn Not am Bildmischer ist. Ich war tatsächlich ein bisschen aufgeregt als ich das erste mal beim Pförtner meinen Passierschein aus Düsseldorf vorzeigte aber ich wurde gar nicht wie ein kleiner frecher Junge rausgeworfen. Es war einfach ganz normal. Natürlich war es ganz normal aber für mich war es irgendwie was besonderes. Der Pförtner hat mir dann auch besonders nett erklärt, dass ich im Archivhaus gelandet wäre und nicht im Filmhaus und mich an die richtige Adresse geschickt. Dazu muss man wissen, das gefühlt drei viertel der Kölner Altstadt aus WDR Gebäuden besteht und man in ihnen gehörige Strecken quer durch die Stadt zurücklegen kann ohne jemals das Tageslicht zu sehen.
Meinen Disponenten hab ich dann alleine gefunden und der hat mich dann ins Studio A geführt. Das ist in einem anderen Gebäude und im zweiten Untergeschoss, die Regie im 1.UG. Dort wird auf einem XtenD Mischer unter anderem auch (mit hohem Aufwand) die Sportschau gemacht und z.B. die Servicezeit und das hab ich mir angesehen. Als wir mit der Aufzeichnung durch waren sind wir dann ins Studio B gegenüber umgezogen (DD30 in Bosch grau) und da hab ich mir dann markt angesehen live um 21:00 Uhr. Um es kurz zu machen, es war natürlich ganz normales Fernsehen wie ich es schon viele hundert male gesehen oder selbst gemacht habe, nix besonderes und da ich die Sprach und Arbeitsformen des WDR ja schon in Düsseldorf kennen gelernt habe auch nix besonders überraschendes. Ich bin mir nicht sicher ob sich alle Beteiligten undbedingt bei den “Mentalisten” wohl gefühlt hätten aber so ein Magazin ist ja auch etwas geruhsamer.
Ende der Woche geh ich dann zu cosmo tv und Liga 3 und dann sehen wir mal weiter. Vielleicht komm ich ja meinem Traum dann ein Stück näher und darf tatsächlich mal eine richtige Talksendung schneiden wie z.B. Kölner Treff oder Maischberger *seufz*
Natürlich hat der WDR auch Nachteile, so ist es ja nicht. Verglichen mit privaten Auftraggebern zahlt er relativ mäßig, selbst wenn man 8 gegen 10 Stunden aufrechnet und maximal 48 Tage im Jahr sind auch nicht die Welt aber trotzdem, ich will da hin!
Und wenn ich das geschafft habe, such ich mir mal günstige Verbindungen nach Mainz raus 😉
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